Ordination für Chirurgie

Prim. Univ. Prof. Dr. Peter Götzinger

Lebertumore

Die chirurgische Behandlung von Lebererkrankungen hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Dank moderner Bildgebung und verbesserter chemotherapeutischer Ansätze können heute etwa 30% der ursprünglich als unheilbar geltenden Lebertumore kurativ behandelt werden. Auch interventionelle Verfahren zur Zerstörung von Tumoren gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Funktionen der Leber

Eiweißsynthese

Galleproduktion (ca. 1 Liter pro Tag)

Entgiftung und Biotransformation

Immunabwehr

Speicherung von Zucker und Fett

Symptome von Lebererkrankungen

Unspezifisch: Druckgefühl im rechten Oberbauch, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit

Spezifisch: Gelbsucht, Juckreiz, helle Stuhlfarbe, dunkler Urin, Bauchwasser (Aszites)

Diagnostik

Blutuntersuchungen

Ultraschall des Oberbauchs

Kontrastmittelverstärktes Spiral-CT (inkl. 3D-Rekonstruktion)

Leberspezifische MRT

Leberfunktionsdiagnostik

Child-Pugh-Score: Bewertet das Risiko eines Lebereingriffs (A, B, C)

LiMax-Test: Bestimmt die Funktionsfähigkeit der Leber

Chirurgisch zu behandelnde Lebererkrankungen

Leberzysten

Dysontogenetische Zysten: Große Zysten werden operativ, oft laparoskopisch, entleert.

Parasitäre Zysten (z.B. Echinokokkus): Nach medikamentöser Vorbehandlung erfolgt die chirurgische Entfernung.

Hämangiome der Leber

Bei einer Größe von über 5 cm wird das gutartige Hämangiom lebergewebssparend entfernt. Alternativ kann eine Embolisation erfolgen.

Maligne Lebertumore

Lebermetastasen: Besonders häufig bei kolorektalem Karzinom. Die Behandlung erfolgt interdisziplinär, oft mit vorangehender Chemotherapie. Die Resektion reicht von der Segmententfernung bis zur Hemihepatektomie.

Hepatozelluläres Karzinom: Risikofaktor ist häufig eine Leberzirrhose. Wenn eine Operation nicht möglich ist, können Thermoablation oder selektive Embolisation als Alternativen in Betracht kommen. 

Cholangiozelluläres Karzinom: Geht von den Gallenwegen aus, häufig erkennbar an schmerzloser Gelbsucht. Die einzige kurative Therapie ist die Leberresektion.